Vereins-Chef Norbert Wiesner ließ in den vergangenen Tagen mit einer E-Mail aufhorchen, in der er erklärt, dass die SU Noricum Leibnitz "mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr unter diesem Namen an der Bundesliga 2017 teilnehmen" wird. Bis zum 31. Jänner soll eine Entscheidung über eine Neu-Vereinsgründung geklärt werden.

Was kann das konkret bedeuten?

Auf Nachfrage meint Wiesner, dass er bis zu besagter Frist noch nichts Genaues sagen könne. "Nur so viel: Wenn wir in der Liga schon mithüpfen, dann möchten wir gerne ein wenig weiter vorne mithüpfen. Und wir verstehen uns in der Steiermark recht gut", deutet er an.

In welche Richtung das gehen könnte, öffnet das Feld für Spekulationen. Aufgrund dessen, dass bereits in der Vorsaison Lorenz Wildner (-60 kg) von Creativ Graz auf Lizenz bei den Leibnitzern auf der Liga-Matte stand, könnte eine Art Wettkampfgemeinschaft im Raum stehen. Zudem hatte sich Wiesner bereits bei der Ende des Vorjahres stattgefunden – und aus seiner Sicht "nutzlosen" – Bundesliga-Sitzung für Österreicher-Lizenzen starkgemacht.

Union Graz dürfte in einen möglichen Konstrukt nicht verwickelt sein, schließlich haben die Landeshauptsädter schon für die kommende Zweit-Liga-Saison gemeldet.

Zankapfel Final Four

Zwar betont Wiesner, dass er die Liga-Angelegenheiten im Moment "sehr entspannt" sieht, sein Verhältnis mit der Liga-Kommission ist jedoch ein eher angespanntes. Dazu trägt auch die Vergabe des Final Fours 2017 bei. Laut Wiesner soll die Liga-Kommission Leibnitz als Austragungsort kategorisch negiert haben.

Das Vorrecht für die Ausrichtung des Final Fours obliegt dem Titelverteidiger, also den Galaxy Tigers. Wie Wiesner verrät, sieht jedoch deren Trainer Thomas Haasmann einen wirtschaftlichen Nutzen für seinen Klub, das Event in Leibnitz auszutragen. Der ÖJV erklärte in einer Stellungnahme, dass eine Weitergabe von ÖJV-Veranstaltungen nicht erlaubt sind. Leibnitz hat sich dennoch um die Ausrichtung beworben. In den vergangenen beiden Jahren wurde das Final4 mit Gmunden – respektive JT Salzkammergut – an einen Klub vergeben, der nicht in der Bundesliga startet.

Durch die Ausrichtungs-Gebühr von 3.000 Euro plus die Anforderungen, die vonseiten der Liga verlangt werden, geht für einige Liga-Klubs die Kosten-Nutzen-Rechnung nicht mehr auf.