Judo als Schulsport

Mit der Gründung des Großvereines UJZ-Mühlviertel entstand auch ein in Österreich einzigartiges Schulmodell. Konsulent Franz Haugeneder legte am Beginn des Schuljahres 1977/78 den Grundstein für den Judo-Schulsport im Bezirk Rohrbach.
Als großer Förderer erwies sich dabei Bezirksschulinspektor Prof. Fritz Winkler. Mitglieder der ersten Stunde im Schuljudo waren: Niederwaldkirchen, Neufelden, Sarleinsbach, Aigen, Ulrichsberg, und St. Stefan. Der spätere Erfolgscoach des UJZ, Karl Loizenbauer, übernahm den Judounterricht, der in Form von Unverbindlichen Übungen angeboten wurde.
Heute – 46 Jahre danach – wird immer noch an 4 dieser Standorten Judo unterrichtet. Die Judo-Abteilung von St. Stefan übersiedelte nach Helfenberg. Im Laufe der Jahre kamen St.Martin, Rohrbach, Lembach, Altenfelden, Haslach und St. Peter dazu. Es wird im Moment also immer noch an 8 Schulstandorten Judo unterrichtet. Aus heutiger Sicht kann die Möglichkeit, Judo in den Schulen unterrichten zu können, gar nicht hoch genug eingeschätzt werden.

Mit der Gründung der Sporthauptschule Niederwaldkirchen im Jahr 1990 hat das Schuljudo eine besondere Aufwertung erlebt. In der SHS werden ein Teil der „normalen“ Turnstunden für Judo verwendet. Heute stellt die SMS-Niederwaldkirchen das Zentrum des Judo-Schulsports dar.
Nachdem Josef Reiter 1984 seine internationale Karriere (vorübergehend) beendete, übernahm er die Judostunden von Karl Loizenbauer. Seit 1993 unterrichtet auch Mag. Stefan Praher Judo in den Schulen des Bezirkes Rohrbach. Beide Lehrer betreuten mehr als 400 Schüler. Im Moment sind als Schultrainer Stefan Praher, Michael Hofer, Magdalena Hofer und Silvia Ehrengruber tätig.

Kooperation Schule und Verein

In Niederwaldkirchen und Rohrbach werden derzeit auch Vereinstrainings angeboten. In Hellmonsödt, St.Veit, Ottensheim und Auhof wird das Judotraining nur über die Vereinsschiene geführt. Das Schuljudo soll möglichst vielen Kindern den Zugang zu den vielfältigen Bewegungserfahrungen, die mit diesem Sport verbunden sind, verschaffen. Wettkampfleistungen sollen vor allem über das Vereinstraining entwickelt werden.
Die Zusammenarbeit zwischen Schule und Verein klappt hervorragend. Für die leistungsorientierten Schüler stehen 2 Zentren zur Verfügung. In Rohrbach und Niederwaldkirchen können Talente aus dem ganzen Bezirk und darüber hinaus gemeinsam trainieren.
Die drei Zentrumstrainer, Stefan Praher (Rohrbach) und Eva Schlögl (NWK) sowie Michael Hofer (NWK) versuchen die jungen Judoka auf den Leistungssport vorzubereiten. Als ein vorrangiges Ziel gilt immer die Aufnahme in das BORG für Leistungssportler, weil dort ein professionelles Umfeld für junge Sportler geboten wird.
Sehr wichtig sind auch die verschiedenen Trainingslager, die in allen Ferien stattfinden.

Der Weg an die Spitze

Im Union Judo Zentrum Raiffeisen Mühlviertel gilt als vorrangiges Ziel: Das Erringen von Medaillen bei Olympischen Spielen, Weltmeisterschaften und Europameisterschaften. Für dieses Fernziel muss der Grundstein schon im Volksschulalter gelegt werden. Die Erfahrung zeigt, dass Versäumnisse in diesem Alter nur schwer oder nur zum Teil aufgeholt werden können. Um aber auch den Bedürfnissen der jungen Sportler gerecht zu werden, versucht das UJZ Mühlviertel folgendes Konzept zu verwirklichen:

  • Judounterricht in Volks- und Mittelschulen
  • Schaffen einer breiten Basis durch enge Zusammenarbeit zwischen Schule und Verein
  • Einbeziehung der Eltern in das Vereinsleben und in sportliche Angelegenheiten, um auch vom Elternhaus die notwendige Unterstützung zu erhalten
  • Förderung von Talenten schon im Volksschulalter
  • Einführung der Kinder in das Weltkampfjudo: Sammeln von Kampferfahrung bei Vereinsmeisterschaften, vereinsinternen Vergleichskämpfen und Veranstaltungen auf Bezirks- und Landesebene
  • Aufnahme möglichst vieler Judoka in die Sportmittelschule Niederwaldkirchen
  • Verstärktes und spezialisiertes Training ab der 5. Schulstufe. Schaffung der Voraussetzungen für spätere Erfolge durch vermehrte Wettkampfteilnahme bei Bezirkscups, Landesmeisterschaften und Turnieren auf nationaler und internationaler Ebene
  • Zusammenfassen der Talente in Zentrumstrainings, Wochenendtrainingslager und in Trainingskursen in den Ferien
  • Aufnahme möglichst vieler UJZ-Judoka in den OÖ-Schüler- und OÖ-Jugendkader. Verstärkte Zusammenarbeit mit Landestrainer Florian Doppelhammer (Trainingsplanung, sportärztliche Betreuung, Kadertraining, Wettkampfnominierung, u.s.w.)
  • Verstärkte Zusammenarbeit mit dem ÖJV – Jugendtrainerteam
  • Hilfestellung bei der Berufswahl. Durch den Kontakt des Vereines zu verschiedenen Firmen und Institutionen sollen die Voraussetzungen für eine sportliche Karriere gewährleistet werden.
  • Qualifikation möglichst vieler Judoka für das Leistungssport-BORG in Linz. Judo und schulische Ausbildung können so verbunden werden.
  • Einbeziehen der älteren Schüler und der Jugendlichen in das Abendtraining der UJZ-Kampfmannschaft, sowie in das Training der BORG-Schüler mit dem Landestrainer
  • Sportärztliche Betreuung der jungen Judoka, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden und Trainingsmaßnahmen leistungsadäquat setzen zu können
  • Qualifikation der besten Junioren für das Heeressportzentrum. In diesem professionellen Umfeld sollen jene UJZ-Kämpfer, die den Willen und die Fähigkeiten mitbringen um den internationalen Durchbruch zu schaffen, auch vom Verein besonders gefördert und unterstützt werden.
  • Erringen von Medaillen bei Europameisterschaften, Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen.