Um gerade einmal vier Minuten tauchte Marcus Nyman zu spät in der Rauriser Volksschulhalle auf. Die Frist zur Nachwaage war schon beendet, weshalb dem Schweden an diesem Abend nur die Zuschauerrolle blieb.

„Das ist ganz bitter gelaufen“, tat es dem 90er sichtlich leid, dass er es nicht rechtzeitig geschafft hatte. Sein Verbindungsflug war überbucht, weshalb er auf Salzburg umbuchte. Dieser Flug war dann um ca. 40 Minuten verspätet. Robert Kollisch hatte Nyman vom Flughafen abgeholt. „Er ist gefahren wie ein Verrückter“, verwies Nyman auf seine leicht zittrigen Knie. Die knapp 100 Kilometer in 54 Minuten reichten letztlich aber nicht.

„Aber an Nyman hat es heute nicht gelegen“, wollte Trainer Pepi Reiter nicht nach Ausreden suchen. „Wir müssen bei uns selbst anfangen und die Lehren daraus ziehen.“ Und da steht ganz oben, dass es sich auch ohne Nyman und Peter Scharinger, der wegen gesundheitlicher Gründe kurzfristig absagte, ausgegangen wäre. Denn der 0:4-Start war nicht notwendig gewesen.

Etwas zu viel Lidschatten

Mathias Huemer war bis dem Deutschen Tobias Englmair letztlich zwar aufgrund eines Waza-aris und zwei Yuko-Wertungen deutlich unterlegen, hatte den Legionär körperlich aber augenscheinlich zugesetzt. Wie erst danach bekannt wurde, war Englmair in der Pause nahe einem Kreislauf-Zusammenbruch. „Ich bin körperlich nicht ganz auf der Höhe“, gestand der Münchner mit dem dunkelblauen Auge, dass er sich am Oktoberfest geholt hatte. Von einer Schlägerei? „Nein, ich habe als Unbeteiligter eine abgefangen.“