"The trend is your friend", hatte angeblich schon Uli Hoeneß (rein auf Sportliches bezogen) zu sagen gepflegt. Österreichs Judokas können das dieser Tage auch. Denn wie "Judo Inside" auf Twitter anspielt, schießen die rot-weiß-roten Podestplätze bei IJF-Turnieren (Grand Prix, Grand Slam, Masters und WM) aus dem Boden wie die Schwammerl in den Aigener Wäldern.

Waren es 2012 überschaubare vier Stockerlplätze und 2013 bereits deren acht, hält man heuer bereits bei stattlichen 21 (!) (4xGold/9xSilber/8xBronze). Die meisten davon im Herbst, also in der seit dem Frühjahr laufenden Olympia-Qualfikation.

Japanische Senkrechtstarterin geschlagen

Brav weitergesammelt haben am Mittwoch Kathrin Unterwurzacher und Bernadette Graf. Ersterer wurde nach Siegen über Isabel Puche (ESP/Ippon), Anna Bernholm (SWE/Ippon) und einer "taktischen Meisterleistung" (O-Ton Marko Spittka) gegen die aufstrebende Japanerin Megumi Tsugane (Yuko) nur von Yarden Gerbi (ISR) mit Yuko geschlagen, wobei Spittka einräumt, dass ein zweites Yuko für die Israelin noch zu geben gewesen wäre.

Graf schmiert um Rang drei Maria Bernabeu eiskalt bei deren Hüftwurfansatz nach hinten auf Ippon ab. Schönes Ding! Vor allem deshalb, weil sie bei den Europameisterschaften 2014 und 2012 gegen die Spanierin jedesmal das Nachsehen hatte. "Eine Genugtuung", meint auch Spittka.

Immer wieder Van Emden

Für Hilde Drexler erweist sich nach zwei Siegen über Munkhzaya Tsedevzuren (MGL/Yuko) und Yang Junxia (CHN/Yuko) im Halbfinale Gerbi (Ippon) als eine Nummer zu groß (siehe Video unten). Im Kampf um Bronze muss die 30-Jährige gegen Anicka van Emden im 14. Duell ihre 13. Niederlage hinnehmen. Nach allerdings guter Leistung. Unterm Strich gibt lediglich ein Shido den Ausschlag zugunsten der Niederländerin.

Chancen auf weitere IJF-Podestplätze dieses Jahr? Der Grand Prix in Jeju am 27. bis 29. November, den aus österreichischer Sicht Tina Zeltner bestreiten wird. Den Abschluss bildet eine Woche später der Grand Slam in Tokio.