Coach Manfred Reiter hatte aus der Vorsaison seine Lehren gezogen, als man durch eine Niederlage beim SK Voest Linz die Meisterträume begraben musste. "Ich denke, wir sind diesmal gut aufgstellt", meinte er vielsagend vor der Partie.

Und er sollte rechtbehalten, wenngleich die ersten schweren Kämpfe bereits vor der Abwaage zu schlagen waren.

Denn Samuel Gassner und Wojciech Kanik waren noch recht viel Gewicht drüber, mussten noch mächtig schwitzen. Bei beiden ging es sich haarscharf aus.

"Mit etwas Bauchweh vom Gewichtmachen", wie Gassner nachher gestand, holte der Youngster auch den ersten (lange harterkämpften) Sieg per Festhalter gegen Ali Dilawarzada. Dieser Sieg läutete einen Blitzstart der Mühlviertler ein, die durch Gassner, Philipp Smrzka, Reini Pühringer, Kanik und Michael Hofer gleich die ersten fünf Punkte der Partie machten.

Vorentscheidung in Durchgang eins

Da Niki Rechberger in der 55 kg (in beiden Kämpfen) regelrecht ein Feuerwerk abbrannte und Patrick Ginterseder in der für ihn nicht so gewohnten 90er-Kategorie eine Materialschlacht gegen den baumlangen Robert Pröll mit Ippon für einen nervenunschonend späten Tai-otoshi gewann, ging das UJZ mit einem komfortablen 7:4-Vorsprung in die Pause.

Doch an jenem Samstag konnten dem UJZ, das in den Doppelgewichtsklassen eine gute erste Aufstellung erwischt hatte, auch die Kreuzkämpfe des zweiten Durchgangs nichts anhaben. Im Gegenteil: Halbzeit zwei konnte mit einem 8:3 sogar noch höher gewonnen werden.

Mitverantwortlich dafür ein neuerlicher 5:0-Run nach Wiederbeginn. Lindorfer, Smrzka und Hofer präsentierten dabei tolle Konsequenz im Griff, zermürbten ihre Gegner mit Fortdauer ihrer Partien. Insbesondere Hofer erwischte einen Sahnetag. Der Arnreiter zeigte großartige Kampfführungs-Qualitäten, kontrollierte gerade in Durchgang zwei gegen den starken Alex Aigner die Partie völlig.

Reiter lässt die Pizza sausen

Dazu kam in Durchgang zwei, dass bis 81 kg Martin Reiter im Kreuzkampf Konstantin Vasic punkten konnte. Wenngleich mit viel Bauchweh. Denn Reiter war alles andere als fit. Krankheitsbedingt ging er in der Schlussminute voll ein, rettete mit etwas Glück den Yuko-Vorsprung aber drüber. "Mir war zwischendurch schwarz vor den Augen", verriet Reiter, der im Anschluss das Bett dem Pizzeria-Besuch vorzog.

Den 15. Punkt für das UJZ machte Michael Makula gegen Pröll. Die aufopfernden Leistungen von Benedikt Rechberger (bis 50 kg) und Markus Hintringer (+90) blieben diesmal noch unbelohnt.

Keine Lust auf Rechnen

In der Tabelle schieben sich die "Supermänner" vor dem letzten Kampftag an Leader SK Voest vorbei, vor diesen führen sie nun mit einem Punkt Vorsprung. Das bedeutet, fährt UJZ in der abschließenden Runde am 5. November (wurde auf dieses Datum verlegt) zu Hause gegen Burgkirchen einen Sieg ein, ist der Landesmeistertitel wieder im Mühlviertel. Bei einem Remis würde es eine unnötige Rechnerei mit der Einzekampf-Differenz, auf die wirklich niemand braucht.

Darum gilt: Eine ähnlich konzentrierte Leistung wie gegen die Voest und das Ding ist zu Hause!