Gefühlt war es  mindestens das 18. Duell zwischen Daniel Allerstorfer und dem dreifachen Vize-Europameister Barna Bor aus Ungarn. Wenn man die Liga-Aufeinandertreffen mitzählt, würde die Zahl wohl hinkommen, auf der World Tour ist es laut den diversen Datenbanken (Judoinside, Judobase) aber erstaunlicherweise erst das dritte.

Für Langeweile sorgte das Auslosungssystem der IJF, welches die beiden nur einen Monat nach dem GP in Düsseldorf neuerlich in das gleiche Pool loste. Leider hat der 22-Jährige aber wieder das Nachsehen. Mit 1:3 in Shidos muss er sich im Achtelfinale beugen, weshalb es für ihn auch keine Trostrunde mehr gibt.

Davor schlägt Allerstorfer nach einem Freilos den baumlangen Weißrussen Aliaksandr Vakhaviak. Bei einem Ko-uchi-Versuch des Gegners übernimmt der Mühlviertler ebenfalls mit einem Ko-uchi-gari auf die entscheidende Waza-ari-Wertung.

Bestes GP-Ergebnis für Drexler

An den Vortagen sorgten Hilde Drexler (2.) und Tina Zeltner (5.) für die positiven Meldungen. Die Wienerin zog am Samstag bis 63 kg erstmals in ein Finale eines Grand-Prix-Turniers ein, wo sie sich nur Anicka van Emden (0:14 im Head-to-Head/NED) geschlagen geben musste. Davor drehte sie im Halbfinale gegen die nun für Großbritannien startende Alice Schlesinger einen Zwei-Yuko-Rückstand in der letzten Minute noch in einen Waza-ari-Sieg für einen gerollten Uchi-mata um.

Tina Zeltner bot am Freitag bis 57 kg die beste Leistung seit ihrem Kreuzbandriss im Jänner 2014. In einem wahrlich dramatischen Bronze-Kampf unterlag die Wimpassingerin jedoch der Britin Nekoda Smythe Davis, gegen die sie für einige Sekunden bereits als Siegerin galt. Jedoch wurde ein zweites Waza-ari für einen schönen Sode auf Yuko runterkorrigiert. Zeltner verlor daraufhin die Spannung und auch die Linie, gab Wertung um Wertung ab und verlor schließlich mit Festhalter, was Rang fünf bedeutete.

Während Sabrina Filzmoser, Kathrin Unterwurzacher und Bernadette Graf nach dem Vorbereitungsblock noch auf der Suche nach der Wettkampfform sind, bot Marcel Ott nach acht-monatiger World-Tour-Abstinenz mit zwei Kampfgewinnen bis 81 kg ein anständiges Comeback. Christoph Kronberger holte aus seiner Auslosung wohl auch das Maximum heraus. Nach einem Sieg unterlag er dem Olympia-Bronzenen Dimitri Peters (GER).