Vor zwei Jahren hatte Daniel Allerstorfer als Siebenter noch für das beste österreichische Ergebnis der WM in Budapest gesorgt.

Bei den am Sonntag beginnenden Titelkämpfen in Tokio muss der Mühlviertler allerdings zuschauen.

"Es macht keinen Sinn", winkt Allerstorfer ab. Mitte Juli hatte sich der 26-Jährige beim Grand Prix in Budapest zwei Bänder in der linken Schulter eingerissen. Seither therapierte der St. Petringer wie wild, um doch noch bei der WM, dem höchstdotierten Turnier der Olympia-Qualifikation, auf die Matte gehen zu können.

Anfang dieser Woche dann der Härtetest, ob die Schulter hält. Spätestens nach dem Dienstagtraining in Niederwaldkirchen hatte Allerstorfer dann aber Gewissheit: Es geht nicht. "Ich habe sogar bei Liegestützen noch leichte Schmerzen gespürt", verriet er. Am Mittwoch folgten Gespräche mit Schulterspezialist Milan Capousek und Landestrainer Klaus-Peter Stollberg, die ihn in seiner Einschätzung bestärkten.

"Das Risiko steht nicht dafür", so Allerstorfer. Sich nicht nach einer derart langen Judo-Pause den weltbesten Schwergewichtlern zu stellen, hätte zum einen nicht die besten Erfolgsaussichten und würde zum anderen ein neuerliches Verletzungsrisiko mitbringen. "Und würde ich mir noch eimal wehtun, wäre auch die Herbstsaison dahin", sagt Allerstorfer, der im vergangenen Jahr schon wegen eines Bandscheibenvorfalls im Nacken mehrere Monate aussetzen hatte müssen.