Zwischendurch sah es schon etwas "laff" aus, um nicht lange um den heißen Brei herumzureden.

Das Vorhaben, bei Flachgau zu punkten, um im Kampf um das Final Four alle Trümpfe in der Hand zu haben, zerschlug sich in Straßwalchen recht schnell. 1:4 zur Pause, wenig später dann sogar 1:6 hinten. "Aber wir haben uns selbst zurückgebracht", so Trainer Pepi Reiter. "Damit können wir leben."

Zwar rutschte man in der Tabelle durch die Niederlage hinter Leibnitz (9:5 gegen Samurai) und Flachgau (punkgleich; in der Einzelkampf-Differenz einen Punkt mehr) zurück, doch aufgrund des Restprogramms ist die Chance nach wie vor am Leben.

Denn in der letzten Runde am 29. Oktober muss das UJZ zum heuer noch sieglosen Schlusslicht Samurai, während Flachgau die Leibnitzer empfängt. "Bleibt zu hoffen, dass die Leibnitzer stark dastehen", glaubt Reiter an einen hohen Flachgauer Sieg. So oder so, eine spannende letzte Grunddurchgangs-Runde ist jedenfalls garantiert.

Fast eine Debüt-Sensation

Das Auf und Ab – oder eigentlich – Ab und Auf in Straßwalchen war Schauplatz etlicher kleiner Geschichten. Wie jene von Mario Wiesinger, der bei seinem Bundesliga-Debüt um ein Haar beinahe gleich einen Legionär ausgeschaltet hat. Der Ottensheimer, der bis 66 kg gemeinsam mit Mathias Huemer den beruflich verhinderten Tobias Weixelbaumer vertrat, erwischte den Ungarn Bence Zambori mit Waza-ari, als er ihn bei einer Schweinerolle nach vorne ausdrehte. "Da hätte man auch Ippon geben können", so Reiter.

Das sollte sich noch rächen, da Zambori per Seo-toshi noch einen Ippon machte. Nichtsdestoweniger: Es wird nicht der letzte Bundesliga-Kampf des älteren der beiden Wiesinger-Brüder gewesen sein.

Für den einzigen Mühlviertler Punkt im ersten Durchgang sorgte Driton Shala, der bis 73 kg Christoph Jodl ipponisierte. Ein Schauspiel, das sich im zweiten Durchlauf wiederholte.

Punktegarant Georg Reiter wurde diesmal bis 81 kg aufgeboten, wo er sich gegen Steffen Wagner aufgrund des Shidos mit einem etwas unglücklichen Shidos zufrieden geben musste. Im zweiten Durchgang war für Reiter gegen den ungarischen Olympia-Starter Laszlo Csoknyai nichts zu holen.

Allerstorfer reißt Bor ein Remis herunter

Csoknyai kam im ersten gar nicht mal zum Zug, weil da die Flachgauer neben Zambori Schwergewicht Barna Bor als zweiten Legionär aufboten. Der wurde jedoch von Daniel Allerstorfer mehr oder weniger aus der Aufstellung gekämpft.

Unser Olympia-Starter rang dem mehrfachen EM-Zweiten bzw. WM-Zweiten ein Unentschieden ab. Dabei war Allerstorfer erst am vorigen Wochenende von einem Australien-Urlaub heimgekehrt. Offenbar bestens erholt und auch in Schuss, schließlich ließ er im zweiten Durchgang seinem Nationalteam-Kollegen Christoph Kronberger wenig Chance und siegte vorzeitig.

Im Endeffekt hatte den Gewichts-Rochade der Flachgauer den UJZ’lern in die Karten gespielt. Denn neben Kronberger (im ersten Durchgang bis 100 gegen Milan Randl erfolgreich) wurden auch Wagner und Christian Pichler je eine Klasse nach oben gezogen. Wagner unterlag Simon Hofer mit Yuko und Pichler Randl mit Ippon. Bis 60 kg musste sich Gregor Eibensteiner Dominik Waldhör zweimal geschlagen geben.