Da haben wir den Salat.

Damen-Trainer weg. Vorstand weg. Und womöglich auch schon bald die in Wien geplante Heim-WM 2021 weg.

Im österreichischen Judo scheint dieser Tage kein Stein auf dem anderen zu bleiben. Acht von insgesamt zwölf Vorstandsmitglieder traten nach der ÖJV-Sitzung vor etwas mehr als einer Woche in Fuschl zurück (OÖN: "ÖJV-Vorstand zerbricht an der Heim-WM"). Der Grund ist die Finanzierung eben jener Heim-WM.

Mittendrin: Hans Paul Kutschera. Der ÖJV-Präsident hätte sich mit der WM eine Art Denkmal gesetzt. Ob daraus jetzt noch etwas wird? Am 12. Oktober wird im Rahmen einer außerordentlichen Generalversammlung ein neuer Vorstand gewählt. Ob wieder mit Kutschera als Präsident, ist nach den jüngsten Vorkommnissen nicht gerade wahrscheinlich.

Kutschera selbst, der Ende 2004 das Amt übernommen hat, ließ sich eine neuerliche Kandidatur in seinen bisherigen Wortmeldungen offen. Dass er wieder antritt, dafür spricht, wie er sich medial positionierte. Er sei der Mann, der FÜR die Heim-WM steht. Schließlich habe er sie geholt, habe er mit den österreichischen Fördergebern sowie Weltverbandspräsident Marius Vizer verhandelt. So seine Argumentation.

Doch braucht es tatsächlich Kutschera für eine Heim-WM?

In der Tat verfügt der (Noch-)Präsident im ÖJV über den besten Draht zu Vizer, was etwa beim Aushandeln eines Aufschubs für die Ende September fällige zweite Rate von Vorteil ist.

Die Bedeutung Wiens für Vizer

Gut möglich, dass auch Vizer denkt, dass es Kutschera für eine WM in Wien braucht. Diese Interpretation ließ zumindest der Tweet des IJF-Präsidenten am 9. September zu, als er "Österreich und Österreichs Judo-Präsidenten Hans Paul Kutschera" nach Fuschl seine Unterstützung aussprach.