Er wollte es zunächst selbst nicht so ganz wahrhaben.

Ungläubig suchte sein Blick den Kampfrichter. Gibt der einen Ippon? Wird der noch einmal auf Waza-ari runtergestuft?…

Nix da. Der Ippon, den Daniel Allerstorfer für einen raffinierten Sukashi gegen David Moura zugesprochen bekam – er hielt! Damit war es amtlich, dass der UJZ’ler eben den Vize-Weltmeister von 2017 und ehemaligen Weltranglisten-Ersten (aktuell ist er Vierter!) aus Brasilien geschlagen hat.

"Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet", jubelte Allerstorfer, für den es die vierte GP-Medaille (0/1/3) war. Eine, die genau zum richtigen Zeitpunkt kam. Denn nach der langen Verletzungspause wegen seines doppelten Bandscheibenvorfalls war ein derartiges Erfolgserlebnis notwendig, um das Selbstvertrauen wieder vollends auf Spur zu bringen. "Das ist jetzt wie ein Boost für den Schlussspurt in diesem Jahr."

Der 25-Jährige hatte seine Auslosung gut genutzt. Dabei war gegen seinen mexikanischen Auftaktgegner Jose Cuevas noch nicht abzusehen gewesen, dass es an jenem Tag fürs Stockerl reichen würde. Denn Allerstorfer wirkte lange Zeit verkrampft, erst Sekunden vor dem Ende kam er mit einem leichtfüßigen O-uchi-gari zum entscheidenden Waza-ari.

Video: Allerstorfers Sukashi gegen Moura um Platz drei 

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Im darauffolgenden Viertelfinale war gegen den späteren Sieger Lukas Krpalek kein Kraut gewachsen. Der Tscheche hielt den Petringer nach einem Konter fest. Im Trostrundenkampf gegen Ruan Isquierdo (BRA) merkte man Allerstorfer dessen fortschreitende Sicherheit an. Mittels Ippon für Soto-maki-komi bahnte sich der von Landestrainer Klaus-Peter Stollberg vor Ort betreute UJZ’ler seinen Weg schließlich in den Bronzekampf gegen Moura.

Rot-weiß-rote Medaillenflut

Mit Bronze setzte Allerstorfer den Schlusspunkt hinter die österreichische Medaillenflut in Cancun. Dank Gold durch Magda Krssakova (-63) und Michaela Polleres (-70), Silber durch Laurin Böhler (-100) sowie einer zweiten Bronzenen durch Aaron Fara (-100/Böhler gegen Fara im Halbfinale Video unten) nahm Österreich knapp hinter Russland (2/2/2) den zweiten Platz im Medaillenspiegel ein.

"Das ist wohl ein historisches Ergebnis bei einem Grand Prix", konnte sich auch Sabrina Filzmoser (Danke für die Fotos vom Dani aus Cancun!) nicht an derartiges Resultat erinnern. Die Welserin hatte sich bis 57 kg im Achtelfinale geschlagen geben müssen.

Eine Ausbeute, welche dem ÖJV-Team gelegen kommt. Denn da man bei der WM nicht über einen siebten Platz hinausgekommen war, war zuletzt innerhalb des Verbands ein leises Donnergrollen zu vernehmen. Die Medaillen aus dem sonnigen Cancun könnten aber auch hierzulande das eine oder andere Tiefdruckgebiet aufweichen. 

Video: Böhlers Golden-Score-Sieg im Halbfinale über Fara

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