Eine Menge Sicherheit und Selbstvertrauen nimmt Daniel Allerstorfer aus Bratislava mit.

Für den 25-Jährigen hatte der dortige European Cup, bei dem er Dritter wurde, gleich in mehrfacher Hinsicht Bedeutung. Vor knapp 200 Tagen hatte der Petringer sein bisher letztes Turnier bestritten, war seither wegen eines doppelten Bandscheibenvorfalls verletzt ausgefallen. An ein Eingreifen in die anbrechende Olympia-Qualifikation war nicht zu denken gewesen, Training nur recht eingeschränkt möglich gewesen. "Mit so einer Nackenverletzung ist halt nicht zu spaßen", verriet Allerstorfer, der sagte, dass er mit Bratislava "sehr zufrieden" war.

Zum anderen wird der Schwergewichtler in ziemlich genau drei Wochen bei den Weltmeisterschaften in Baku auf der Matte stehen. Bratislava war insofern die letzte Gelegenheit vor dem Saisonhöhepunkt, sich noch einmal mit internationalen Gegnern in einem Wettkampf zu messen. Das klappte sehr gut: Die drei gewonnen Kämpfe werden Allerstorfer das nötige Selbstvertrauen und eben auch Sicherheit geben.

Die einzige Niederlage hatte er im Halbfinale gegen den international beschlagenen Rumänen Vladut Simionescu einstecken müssen, gegen den Allerstorfer zwei Shidos zurückliegend in den letzten Sekunden riskierte und gekontert wurde. "Vier Kämpfe; das ist viel Mattenzeit."

"Auch wenn ich jetzt lange nicht kämpfen konnte, weiß ich, was es braucht, um vorne mitzumischen", hatte sich Allerstorfer schon vor der Abreise ins Vorbereitungs-Camp nach Papendal (NED) vor einer Woche zuversichtlich gegeben. 

Graf holte Titel bei Rückkehr

Noch länger ausgefallen war die Innsbruckerin Bernadette Graf, die das Turnier in Bratislava bis 78 kg gewann. Trotz kleinerer Wehwehchen. Für die WM-Starter geht es nun zur unmittelbaren Vorbereitung nach Wien weiter.

Stark präsentierten sich in Bratislava auch die Welser Borchashvili-Brüder, die alle drei platziert waren. Während Kimran, diesmal wieder bis 60, Siebter wurde, holten Wachid bis 66 und Shamil bis 81 sogar Bronze. Darüber hinaus wurden die Wienerin Katharina Tanzer (bis 48) und die Wiener Neudorferin Susanne Lechner (bis 63) jeweils Zweite.

(Zu den Fotos: Als EJU-Fotograf war übrigens unser tschechischer Freund Miroslav Petrik im Einsatz)