Dass Gallneukirchen ein härtere Nuss ist, als es Neueinsteiger Flachgau noch vor einer Woche beim 14:2 war, war von Anfang an klar. Vor allem, weil die Gallingerinnen mit Marlies Priesner, Stefanie Schütz und Claudia Sengstschmid über ein nur schwer zu bezwingbares Trio verfügt. Hinzu kam, dass das UJZ bis 48 aufgrund des Regulativs keine seiner jungen Kämpferinnen gegen die bereits etwas routiniertere Magdalena Huber aufstellen durfte, diese Partie somit kampflos an die Gastgeberinnen ging.

Diese vier Punkte pro Durchgang waren Gallneukirchen am Samstag nicht zu nehmen gewesen und für diese auch die halbe Miete.

Doch mehr auch nicht.

Denn die anderen Kämpfe holten sich allesamt die Mühlviertlerinnen. Unter anderem mit purer Willensleistung wie Leonie Eder. Der 2004er-Jahrgang bog zweimal bis 57 kg Gallneukirchens Sophie Schmiderer. Im zweiten Durchgang ging das Duell sogar mehrere Minuten in die Verlängerung, was im "Brutkasten" Gallneukirchner Halle besonders heftig war. Von außen schien Eder schon manchmal nicht mehr ganz so sicher auf den Beinen, doch sobald sie Gegnerin zu fassen bekam, fightete sie tapfer weiter und belohnte sich mit einem Waza-ari letztlich selbst. "Leonie ist heute über sich selbst hinausgewachsen", lobte Teamführerin Sarah Jonas nach dem Anfeuern etwas heiser.

Letztere steuerte mit ihrem Hebel gegen Elena Hinterreiter ebenfalls einen Punkt bei. Hinterreiter, die heuer bei der U16-ÖM im Finale stand, verkaufte sich allerdings teuer, ging auch mit Barbara Dorninger in das Golden Score, in dem allerdings die Herzogsdorferin den längeren Atem bewies.

Eigentlich schon fast eine Bank waren die beiden Siege von Marlene Leher, deren Siege bis 52 kg über Sophie Ogriseg schon etwas Routine ausstrahlten. Fehlten noch die beiden kampflosen Punkte durch Marlene Wagner bis 44 kg, um die insgesamt acht UJZ-Punkte zu komplettieren.

Mathilda Rittsteiger, Sophie Gahleitner und Hannah Schuhmann mussten gegen das eingangs erwähnte Gallneukirchner Trio Lehrgeld bezahlen, zeigten stellenweise jedoch gute Ansätze. Kurze Schrecksekunde: Schuhmann schlief im allerletzten Kampf bei einem Würger ein, war aber im Nu wieder munter. "Ich wollte gerade die Hand zum Klopfen rausgeben, da war es aber auch schon zu spät", konnte sie wenig später schon darüber schmunzeln.