"Es juckt schon in den Fingern."

Oliver Sellner) ist hungrig auf den Saisonstart am Sonntag bei den European Open in Oberwart, dem einzigen Weltranglistenturnier in Österreich. Kein Wunder, ist der letzte Turniereinsatz von Daniel Allerstorfer bereits 78 Tage her.

Seither hieß es für den 25-Jährigen vorwiegend Randoris, Randoris und wieder Randoris. Mehr als 200 solcher Übungskämpfe hat Allerstorfer absolviert, unter anderem bei internationalen Trainingslagern in Straßwalchen, Mittersill und zuletzt Herstal (BEL). "Insbesondere Mittersill ist super verlaufen", blickt der Schwergewichtler auf die Vorbereitung zurück.

Allerstorfer als Nummer drei gesetzt

Das Training war auch ein Schwungholen für die im Mai beginnende und zwei Jahre dauernde Olympia-Qualifikation. "Oberwart ist jetzt eine Standortbestimmung", weiß Allerstorfer, für den es eine Woche später in Düsseldorf, wo heuer erstmals ein Grand-Slam-Turnier ausgetragen wird, und mit dem Grand Slam in Yekaterinburg (RUS/17.-18.3.) weitergeht.

Auch wenn die Olympia-Qualifikation erst nach der EM Ende April in Tel Aviv beginnt, sagt Allerstorfer: "Ich bin jetzt schon im Olympia-Modus, im Kopf beginnt die Quali-Phase für mich schon in Oberwart." Damit meint er, dass es nun bereits gilt, sich in der Weltrangliste möglichst weit vorne zu positionieren, um dann in der Quali nach Möglichkeit als Gesetzter in die Turniere gehen zu können. Allerstorfer, der im Ranking derzeit an der 25. Stelle liegt, ist im Vorjahr mit dem jungen Wiener Stephan Hegyi (15.) ein Stallrivale um den einen nationalen Olympia-Startplatz in der Klasse über 100 kg erwachsen.

Während Allerstorfer in Oberwart als Nummer drei gesetzt ist, ist sogar die Nummer eins. Ähnliches Bild bis 100, wo Laurin Böhler (1.) und Aaron Fara (3.) die gleiche Ausgangsposition vorfinden.

Von seiner geschafften Qualifikation für die Sommerspiele 2016 in Rio hat Allerstorfer jede Menge Erfahrung mitgenommen, die er nun in die Waagschale werfen wird. "Es spart viel Energie, wenn du schon weißt, was auf dich zukommt."

Shala weiß, wie das in Oberwart geht

Mit Driton Shala geht ein zweiter Mühlviertler an den Start. Für den Feuerwehrmann will mit einigen überstandenen Runden aufzeigen. Wie das geht, hat der 26-Jährige unter anderem schon 2012 bewiesen, als der damalige Debütant gleich zwei Kämpfe gewinnen konnte.

Insgesamt werden mit dem Gallneukirchner Valentin Leonfellner, Dynamic-One-Trainer Florian Doppelhammer sowie den Welsern Michael Winkler und den Brüdern Kimran und Wachid Borchashvili fünf weitere Oberösterreicher in Oberwart auf die Matte gehen. Auch deren Bruder Shamil Borchashvili wäre vorgesehen gewesen, jedoch machte dem 81er eine Blinddarm-OP einen Strich durch sein Debüt bei einem Weltranglistenturnier. Auch der Wiener Lorenz Wildner wird krankheitsbedingt voraussichtlich nicht starten können.

Comeback von Zeltner, Theodorakis verletzt

Zeitgleich zu Oberwart kämpfen die Damen bei den European Open in Rom. Dort wird unter anderem Tina Zeltner ihr Comeback geben. Das bislang letzte Mal hatte die im Mühlviertel trainierende Wimpassingerin bei der WM 2015 auf diesem Niveau gekämpft. „Vorgesehen ist auch noch ein Start zwei Wochen später in Warschau (European Open; Anm.)“, sagt die 25-Jährige, die bis 63 kg kämpfen wird.

Neben ihr kämpfen in Rom auch die als Nummer eins gesetzte Michaela Polleres (-70) und Mara Tabea Kraft (-48). Ebenfalls vorgesehen war Asimina Theodorakis. Die Stadlauerin fällt mit einer in Mittersill erlittenen Nackenverletzung aber bis auf weiteres aus.