Vor ein paar Monaten war Laurin Böhler noch Österreichs Nummer vier bis 100 kg (Fotos: EJU/Ferenci/Fidler).

Jetzt – bei der am Montag beginnenden Weltmeisterschaft in Budapest – ist der Vorarlberger (dank eines dritten Platzes beim Grand Slam in Ekaterinburg) die Nummer eins und fast alleine in seiner Klasse.

Okay, letzteres ist übertrieben, aber nichtsdestotrotz entspannt sich das für Österreich ungewöhnliche Gedränge bei den 100ern (vier international starke 100er hatte Österreich – zumindest gefühlt – noch nie!). Aber der Reihe nach:

Vorne weg ist da mal Max Hageneder zu nennen: Der Kirchhamer fasste im Frühjahr den Plan, sich bis 90 kg versuchen zu wollen. Das von Sportwissenschaftlern und Ärzten begleitete Projekt ist über den Sommer schon recht weit fortgeschritten. "Auf 94 bin ich schon herunter", ist der 22-Jährige, der dafür sein neues Rennrad oft benutzt, mit dem bisherigen Verlauf zufrieden. Die Staatsmeisterschaften im Herbst sollen sein zweites Turnier bis 90 sein, davor möchte er probeweise schon irgendwo bis 90 auf der Matte gestanden haben.

Fara außer Gefecht, Kronberger überlegte

Nur vorübergehend weg vom Fenster ist Aaron Fara. Der Wiener, der zu Saisonbeginn mit zwei European-Open-Siegen überraschte, hatte sich in der WM-Vorbereitung eine Außbenbandverletzung im Knie zugezogen, wegen der er die Welt-Titelkämpfe genauso wie die U21-EM verpasst. Sein Start bei der erst Mitte Oktober folgenden U21-WM ist noch offen.

Anders liegt der Fall bei Christoph Kronberger. Der Polizist war als Nummer eins in das Jahr gestartet. Da er aber einzig bei den European Open in Katowice (5.) anschreiben konnte, ist er an die dritte Stelle der ÖJV-internen Hackordnung zurückgerutscht. Eine WM-Nachnominierung nach Faras Ausfall kommt nicht infrage, weil er die Quali-Vorgaben nicht erfüllt. Deswegen und weil er sich derzeit etwas deutlicher über der 100er-Marke befindet, ging zuletzt das Gerücht um, dass er sich im Schwergewicht versuchen wolle. "Das war nur ein Gedanke, mehr nicht", kommentiert der 28-Jährige das Gerede. Der Flachgauer werde zumindest bis auf weiteres in der 100 verweilen.