In der deutschen Judo-Bundesliga wird gerade ein durch die Vereine initiierter Reformprozess eingeleitet. Davon massiv betroffen ist auch die Legionärs-Regelung, die sogar Auswirkungen auf die österreichische Bundesliga haben wird.

Wie die Liga am Mittwoch verkündet, wird es Athleten eines deutschen Bundesliga-Klubs nämlich künftig untersagt, auch in Ligen anderer Länder an den Start zu gehen. Bislang können Kämpfer ja in zig verschiedenen Ländern gleichzeitig Liga kämpfen, was teilweise auch praktiziert wird.

Die ab 2018 geltende Neuerung weist jedoch noch eine zusätzliche Eigenheit auf: Um 2018 in der deutschen Bundesliga einsatzberechtigt zu sein, darf ein Kämpfer bereits 2017 (!?) in keiner Liga eines anderen Landes kämpfen.

Das bedeutet, dass Top-Legionäre wie beispielsweise ein Lukas Krpalek, ein Marcus Nyman, Krisztian Toth oder auch Tobias Englmaier bereits nächstes Jahr nicht mehr in Österreich kämpfen könnten. Zudem bedeutet das auch, dass sich Österreicher mit Ambitionen auf die deutsche Liga (z.B.: Daniel Allerstorfer, Laurin Böhler, Andreas Tiefgraber,…) künftig gut überlegen müssen, was sie wollen.

Absicht klar erkennbar

"Das mit dem Jahr davor klingt sehr drastisch", muss auch der zuletzt beim TSV Abensberg gemeldete Daniel Allerstorfer schlucken. "Was sie damit bezwecken wollen, liegt auf der Hand: Eine Liga, in der möglichst viele Deutsche zum Zug kommen. Für mich hat sich das Kapitel deutsche Bundesliga damit vorerst wohl erledigt", so der 23-Jährige, der freilich nur ein Betroffener unter vielen ist.

"Ich frage mich nur, wie gut dieses Reglement kontrollierbar ist. Österreichs Liga…das geht noch, aber ob es auch so einfach überprüfbar ist, ob ein Ukrainer oder Rumäne im Vorjahr nicht doch schon in der Slowakei oder sonst wo für ein Team gekämpft hat, stelle ich mir nicht so einfach vor", mutmaßt Allerstorfer.

Hier die Neuerung im Wortlaut: