Unzählige Randoris, mehrere Rollen Tape und ein gefühlter Hekto-Liter Schweiß.

Seit Anfang Dezember spulen Daniel Allerstorfer und seine Nationalteam-Kollegen Trainingslager für Trainingslager ab, wobei im Jänner vor allem der Schwerpunkt auf dem OTC in Mittersill lag. "Nach so vielen Randoris ist jeder heiß, wenn es wieder mit den Turnieren los geht", brennt Dani schon auf den Grand Prix in Havana, mit dem ab Freitag die neue World-Tour-Saison losgeht.

Neben unserem Dani steigen aus österreichischer Sicht noch Ludwig Paischer (-60 am Freitag) und Marcel Ott (-81 am Samstag) auf die Matte. Als Nummer sechs ist der Mühlviertler sogar gesetzt. Ein Privileg, welches er als einziger Österreicher genießt.

Das Trio ist gut auf der Insel angekommen. "Wir haben hier auch schon ein paar Mal trainiert", spricht Dani von guter Akklimatisierung.

In den Meldelisten taucht aber neben einigen Hochkarätern ein weiterer – aus österreichischer Sicht – recht interessanter Name auf. Nämlich Marko Bubanja. Das Samurai-Talent, das kürzlich die Nation wechselte, feiert in Kuba sein Debüt für Montenegro. Und mit -81 kg tut er dies in seiner angestammten Gewichtsklasse.

Bubanja war nach seinem Nationenwechsel übrigens prompt ins montegegrinische Frühstücksfernsehen eingeladen.

So funktioniert die Olympia-Quali

Havana bildet gleichzeitig den Startschuss in den Schlussspurt für die Olympia-Quali. Um den Überblick zu behalten, erklären wir hier noch einmal, wie der Weg nach Rio funktioniert:

  • Die 22 besten Herren sowie 14 Damen einer bereinigten Weltrangliste (ein Athlet pro Nation) qualifizieren sich pro Gewichtsklasse direkt für Rio. Kämpfer aus Brasilien fließen nicht in dieses Ranking mit ein, der Veranstalter hat fix einen Platz pro Klasse.
  • Ein Rio-Startplatz ist kein nationaler Quotenplatz. Sprich: Ein Olympia-Ticket kann nicht an einen anderen Athleten einer Nation abgetreten werden. Wenn mehrere Kämpfer einer Nation die Quali-Norm erfüllen, darf der nationale Verband auswählen.
  • Die Quali-Periode geht über zwei Jahre. Den Abschluss bildet das World-Tour-Masters der besten 16 der Weltrangliste Ende Mai.
  • Die Punkte, die in der ersten Hälfte der Quali-Periode geholt werden, zählen nur zu 50 Prozent. Jene aus der zweiten Hälfte indes voll.
  • Aus jedem Quali-Jahr werden nur die jeweils fünf punktebesten Ergebnisse gezählt. Plus ein sechstes Ergebnis, welches nur von der kontinentalen Meisterschaft oder dem World-Tour-Masters stammen darf.
  • Zusätzlich gibt es kontinentale Quotenplätze: Pro Kontinent für 14 Männer und elf Frauen, die nicht schon über die bereinigte WRL qualifiziert sind. Dazu wird ein geschlechts- und gewichtsklassenübergreifendes Europa-Ranking erstellt. Maximal ein Starter pro Land sowie maximal zwei Starter pro Gewichtsklasse können in den Genuss eines kontinentalen Quotenplatzes kommen.

Den aktuellen Stand in Danis Gewichtklasse findest du >> hier