1994 war es Norbert Haimberger (Finale -71 kg gegen Thomas Schleicher) und Peter Höllwart (+95 kg) gelungen, in Leonding zwei Heimsiege für Österreich zu erringen (Christian Prechtl wurde bis 65 kg Zweiter). Eine Marke, die seither unerreicht blieb.

Erst 21 Jahre später konnten Kathrin Unterwurzacher (-63) und Bernadette Graf (-70/Foto: Roland Ferenci) in Oberwart dieses Kunststück wiederholen. Einen Tag nachdem sich Unterwurzacher trotz Erkältung den Titel gesichert hatte, legte die eigentlich am Knie lädierte Graf einen weiteren hinterher. "Das Knie hat heute aber keinerlei Probleme gemacht", so die Innsbruckerin, die zwischendurch jedoch einige Male von Physio Othmar Haag behandelt wurde.

Kurzes Déjà-vu

Das Feld der 23-Jährige war zwar wie der gesamte Sonntag (die Vorrundenkämpfe auf Matte eins waren nach 1:12 Stunden beendet) relativ überschaubar, dafür aber nicht arm an echten Granaten. So setzte sich Graf im Halbfinale gegen die amtierende Vize-Weltmeisterin Karen Nun-Ira aus Japan ähnlich knapp durch wie im Finale gegen die Weltranglisten-Dritte aus Kanada Kelita Zupancic durch.

Kurios: In beiden Kämpfen tauchte die gleiche Situation auf – wenn auch mit veränderter Rollenverteilung. Im Halbfinale musste Graf wenige Sekunden vor dem Ende nach einem O-uchi-gari zu Boden, fing sich aber auf dem Hintern. Das ursprünglich verteilte Waza-ari für die Japanerin wurde nach dem Sore-mate wieder anulliert, was der mit Yuko führenden Graf zum Finaleinzug verhalf. "Ich hätte ihr gefühlsmäßig ein Yuko gegeben, weil sie mich schließlich noch umgedrückt hat", bewertete Graf im Anschluss die Situation.